Es gibt fünf verschiedene Buch-schreiben-Menschen:
Ich will kein Buch schreiben. Ich will ein Buch schreiben, aber ich weiß nicht, wie ich anfangen soll und deswegen lasse ich es. Ich will ein Buch schreiben, fange an, schreibe immer mal wieder ein wenig und werde nie fertig. Ich will ein Buch schreibe und schreibe es. Auch wenn es lange dauern sollte. Ich will ein Buch schreiben und schreibe es.
Ich gehöre zur Kategorie vier. Ich habe vor zwei Jahren angefangen, diszipliniert und mit großer Freude die ersten Seiten geschrieben, dann gab es immer mal wieder längere Pausen, und jetzt bin ich wieder voll dabei!
Warum ein Buch? Deutsch war immer mein Lieblingsfach. Geschichten lesen, Geschichten schreiben und interpretieren und neue Gedanken und Ideen zu bestehenden Texten zu entwickeln hat mir in der Schule viel Freude gemacht. Somit war klar, dass ich Deutsch studieren werde. Leider war das Studium nicht ganz so freudvoll, wie ich es erhofft hatte, und ich vergaß viele Jahre meine Liebe zur deutschen Sprache.
In meiner langjährigen Praxis als mediale Beraterin wurde ich immer wieder nach praktischen Beispielen gefragt:
Wie funktioniert Leben?
Ist Leben nur eine zufällige Aneinanderreihung von Ereignissen oder ist alles vorbestimmt?
Wer oder was gibt dem Leben einen Sinn?
Wie stark beeinflussen Familienthemen das Leben?
Wie entstehen Glaubenssätze und Verhaltensmuster, und wie kann ich sie verändern?
Was bedeutet Karma?
Hab ich Einfluss auf mein Karma oder bin ich den vorbestimmten Erfahrungen ausgeliefert?
Was bedeutet Hingabe und Demut?
Was hindert mich, in meine Größe zu gehen?
Und was heißt es, in die eigene Größe zu gehen?
Wie kann ich meine Ziele erreichen und glücklich und erfolgreich leben?
Die Fragen sind nur eine kleine Auswahl der Fragen, die meine Klienten in den Beratungen, Seminaren und Ausbildungen gestellt haben.
So kam ich vor einiger Zeit auf die Idee, ein Buch zu schreiben, ein teilweise autobiografisches Buch, in dem ich meine Geschichte und die Geschichte meiner Familie erzähle, und der Leser darf immer wieder raten: Was ist Fiktion, was war und ist Realität. Nach jedem Kapitel gebe ich Hinweise aus therapeutsicher und medialer Sicht und versuche, meinem Leben und dem Leben meiner Familie einen logischen psychologischen Sinn zu geben.
Gerne veröffentliche ich immer mal wieder einige Seiten und freu mich auf eure Kommentare!
Hier der Anfang aus dem ersten Entwurf meines ersten Buches:
Mein erstes Buch, mein erstes richtiges Buch. Angefangen habe ich schon einige Male…
Ich habe keine Angst, dass es kein Erfolg werden könnte, sondern, dass viele verschüttete Erlebnisse aus der Vergangenheit sich in voller Größe zeigen könnten, die Gnade des Vergessens durchdringen könnten, und ich ihnen schutzlos ausgeliefert sein würde. Und immer die große Ungewissheit im Kopf: Habe ich das wirklich erlebt oder hat meine Fantasie mir eine Lebensepoche in meine Erinnerungen gewebt? So fein und echt gewebt, dass der Unterschied von wahrem Leben und Fantasie verschwimmt und verschwindet.
Aber was ist schon wahres Leben? Leben, das andere Menschen dir bestätigen können? Oder Leben, das du wahrhaftig gelebt hast? Wahrhaftig als gesteigerte Form von authentisch, und auch das ist schon kaum lebbar. Wer weiß schon, wer er wirklich ist? Und wenn er es dann weiß, will er dann auch so sein? Und mit jedem Hinterfragen: „ war ich jetzt wirklich authentisch?“ entferne ich mich davon.
Authentizität kann nicht kontrolliert werden, kann nicht bewertet werden, passt in keine vorgefertigte Schablone.
Aber wo gehöre ich hin, wenn ich in keine Schablone passe? Wie kann ich Menschen finden, die mir ähnlich sind, wenigstens ein klein wenig ähnlich, damit die Einsamkeit in der Einzigartigkeit endlich aufhört in meinem Herzen zu hämmern.
Wer bin ich ohne die Bewertungen der anderen? Ohne den Spiegel des Gegenübers? In unsicheren Zeiten war mir sogar wichtig, wie verhasste, ungeliebte Menschen mich finden. Jede positive Rückmeldung erlaubte mir zu überleben, jede negative Rückmeldung brachte mich noch näher an den Rand des scheinbar unausweichlichen Abgrunds.
Bin ich jemals abgestürzt? Ich weiß es nicht, weiß es wirklich nicht. Die Dramen in meinem Leben reihten sich übergangslos aneinander, da war kein Raum, keine Zeit, abzustürzen. Ich war süchtig nach Dramen, egal welche, Hauptsache sie waren spektakulär! Kleine Korrektur: Ich war nicht süchtig nach Dramen, ich war süchtig nach Emotionen, tiefen Emotionen, die mir vorgaukelten zu leben. Die Emotionen der Freude gingen mir nicht tief genug, ich hatte verlernt, das Flirren des kleinen Glücks in meinem Körper zu fühlen, so blieben nur die Dramen, und davon reichlich....
Liebe Brigitte es macht neugierig auf mehr . Schon wunderschön geschrieben . All die Fragen wenn du sie beantwortest hat das Buch schon viele Seiten und findet sicher viele Leser . Bleib bitte dran
Toller Artikel, bin ganz gespannt auf mehr!